Flug verpasst, Handy weg & Geldbörse geklaut? Ihr denkt, eure letzte Reise war DER Horror-Trip überhaupt? Das kann ich mit meinen 10 schlimmsten Reiseerlebnissen garantiert noch toppen. Wetten?
Reisen: Schlimmer geht nimmer? Doch!
Ich rede nicht nur von verspäteten Zügen oder sogar verpassten Flügen, sondern von Erlebnissen, die mir teils die Tränen in die Augen getrieben haben.
Von einigen, wie meiner Unterkunft aus der Hölle in Puerto Rico, habe ich euch schon berichtet, andere sind so “klein”, dass ich sie hier nicht extra aufführe. Dazu gehören z.B. ein liegen gelassener MP3 Player in der Deutschen Bahn auf dem Weg in den Urlaub.
So schlimm wie diese Reiseerlebnisse in der jeweiligen Situation waren, im Nachhinein betrachtet sind es nicht nur gute Dinnerparty-Anekdoten, sondern damit will ich euch auch zeigen, dass es in schlimmen (Reise)Situationen immer besser ist Ruhe zu bewahren.
Und vielleicht können meine schlimmsten Reiseerlebnisse sogar dazu beitragen, dass ihr gar nicht erst die gleichen Fehler macht wie ich.
Fangen wir also mit den ersten 3 schlimmsten Reiseerlebnissen an.
Fortan veröffentliche ich 3 weitere und ende die Reihe mit Nummer 10: meinem Reise-Horror-Marathon in 12 Stunden von Marokko nach Deutschland.
Ihr könnt also gespannt sein.
Meine 10 schlimmsten Reiseerlebnisse: 1-3
1. Anreise von Hamburg nach Erfurt /
Norddeutschland im Sturmchaos
Es ist ein Wochentag im Sommer 2017 und ich will ein Mädelswochenende in Erfurt verbringen. Da von Hamburg keine Direktzüge nach Erfurt fahren, muss ich in Göttingen (oder Berlin) umsteigen.
So ist zumindest mein Plan. Denn wie so oft im Leben, kommt es wieder einmal anders als ich dachte. Denn ausgerechnet an diesem Tag, wütet ein Tief über Deutschland und stürzt Norddeutschland ins absolute Sturmchaos.
Sehr massiv und regionenübergreifend.
Züge fahren zuerst noch mit hohen Verspätungen, fallen dann schließlich komplett aus. Die Bahnhofe sind pickepacke voll mit gestrandeten Reisenden. Es geht soweit, dass Bahngleise am Hamburg Hauptbahnhof nur noch mit gültigem Ticket für den nächsten Zug betreten werden dürfen.
Dann sperren Bundespolizisten die Gleise komplett. Ich schnappe die Unterhaltung zweier Bundespolizisten auf:
“Hier geht nichts mehr. Züge kommen weder rein, noch raus! Befehl von oben.”
In dem Moment wird mir klar: Heute Abend fahre ich auf keinen Fall mehr nach Erfurt. Was also mache ich? Ich überlege meine Optionen:
- Ich warte und mit Glück kommt mein Zug ja doch. Meinen Anschluss in Göttingen werde ich so oder so aber nicht kriegen.
- Ich lasse mir beim Reisezentrum ein Schriftstück ausstellen, so dass ich morgen fahren kann.
Ich entscheide mich für Option 2 und verbringe die nächsten 1 1/2 Stunden an einer Schlange in einem kleineren Bahnhof (denn ich dachte, an dem kleineren Bahnhof dauert es vielleicht nicht so lange wie im Hauptbahnhof) , nur um zu erfahren, dass ich gar kein offizielles Papier brauche und am nächsten Tag einfach mit meinem bereits gekauften Smartphone-Ticket fahren kann.
Und genau so wahr es: Am nächsten Tag kann ich tatsächlich problemlos fahren und verbringe ein wundervolles Wochenende in der thüringischen Landeshauptstadt. Lest dazu meinen Artikel mit den Erfurt Tipps.
2. Flug von Bremen nach Cambridge /
Die Deutsche Bahn und ein umgefallener Baum
Die kleine Universitätsstadt Cambridge will ich schon länger besuchen und freue mich sehr als es dann endlich losgeht. Ich steige gerade in den ICE von Hamburg nach Bremen (denn von dort gibt es günstige Direktflüge nach London mit Anschlusszug nach Cambridge) und höre beim Platz nehmen die Durchsage:
“Aufgrund von Bäumen auf den Gleisen, hält dieser Zug nicht in Bremen. Passagiere mit diesem Ziel weichen bitte ab Hamburg Harburg auf den Metronom aus.”
Mir bleibt keine Wahl: In Harburg steige ich aus und nach einer gefühlten Ewigkeit von knapp einer halben Stunde trete ich endlich meine Fahrt an. Diese dauert jedoch doppelt so lange, so dass ich in Bremen schon mit leichter Verspätung ankomme.
In Bremen muss ich dann erst einmal die Straßenbahn, geschweige denn die richtige Straßenbahn, suchen. 10 Minuten später gehts los. Diese tuckert vor sich hin und nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich endlich am Airport an.
Uhrzeit? 30 Minuten vor Abflug!
Ich renne durch den halben Flughafen zum Schalter und hoffe inständig, dass ich mein Gepäck noch aufgeben kann. Doch ich bin zu spät.
Die Anspannung der Anreise und das Adrenalin der Situationen wollen – so fühlt es sich an – beide gleichzeitig raus und mein Körper ist überfordert. Alle meine Bemühungen mit der Dame am Schalter zu sprechen, bringen nichts. Sie agiert eiskalt und ich bin den Tränen nah.
Was nun? Ich muss mein Gepäck als Handgepäck mitnehmen und muss (weil Übergröße) dafür eine Extragebühr zahlen. Der Blick in mein Portemonnaie verrät mir, ich habe nicht genug Bargeld mit und mit Karte zahlen geht nicht.
Erneut sprinte ich durch den gesamten Flughafen, hebe gegen eine zusätzliche Automaten-Gebühr von 5 Euro ausreichend Geld ab und bei der Security nehmen mir die Beamten alle meine Badezimmer-Artikel über 100 ml ab. Das waren 80% meiner Flüssigkeits-Gegenstände.
Mit rot unterlaufenden Augen und sichtlich angeschlagen, verlasse ich die Sicherheitskontrolle. Rund 5 Minuten später wird zum Boarding aufgerufen und meine Cambridge-Abenteuer beginnt.
Fazit: Rückblickend betrachtet war dies definitiv der Anfang meiner “Ich reise nur noch mit Handgepäck”-Liebe.
3. Krank werden in Polen /
Sowas wünsche ich nicht einmal meinem Schlimmsten Feind
Wart ihr schon einmal krank auf Reisen? Bisher blieb ich davon verschont. Doch dann kam mein Polen Roadtrip im August 2016. Und gleich vorweg: Diese Erfahrung wünsche ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind.
Dabei hat alles so gut begonnen.
Der alte, schöne Marktplatz in Krakau, die sehr traurige Geschichte von Auschwitz, die mittelalterliche Architektur von Danzig, das generell deftige, sehr leckere polnische Essen – ich habe Deutschlands Nachbarn zur rechten Seite kennen und lieben gelernt.
Jedoch habe ich mich am Strand der Ostseeküstenstadt Sopot verkühlt und auf dem Weg nach Warschau habe ich bemerkt, dass eine Erkältung im Anmarsch ist.
Doch je mehr Zeit verging, desto schlechter fühlte ich mich. Bei der Ankunft in Warschau und kurze Zeit später im Hotel, ging dann gar nichts mehr.
Mein Körper ging in den Streik. Den Rest des Tages habe ich im Bett verbracht. 90% meiner Zeit habe ich geschlafen, während meine Reisebegleitung die Stadt erkundete. Leider ohne mich.
Dabei hätte ich von Warschau wirklich sehr gerne mehr als nur Bahnhof und den berühmten Pałac Kultury i Nauki, den Palast der Kulturen und Wissenschaften gesehen.
Doch es war nichts zu machen. Vielleicht beim nächsten Mal.
Lest gern auch von meinen weiteren schlimmsten Reiseerlebnissen in Teil 2, Teil 3 und dem finalen Teil 4.
Kennt ihr auch solche schlimmen Reiseerlebnisse? Was lief bei euch schief? Oder gehört ihr zu den glücklichen Reisenden, die solche Geschichten nur von anderen kennen?
Erzählt mir doch in den Kommentaren davon. Ich würde gerne von euren Erfahrungen hören.
Folgt mir auch gern auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest. Und für Videos auf YouTube. Dann ist euch bei meinen zukünftigen Abenteuern stets ein Platz in der 1. Reihe sicher.