Enge Gassen, farbenfrohe Häuser und die unmittelbare Nähe zum Meer. Diese Stadt mutet an wie eine Mischung aus Venedig und Neapel. Doch sie bietet noch soviel mehr. Entdeckt mit mir Siziliens bestgehütetes Geheimnis: Syrakus Ortigia.
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Anreise von Noto
Mit dem Auto von Noto im Süden Siziliens fahrt ihr ungefähr 30 bis 45 Minuten – je nach Verkehrsauslastung. Das Parken in Syrakus ist auf einem der öffentlichen, kostenpflichtigen Parkplätze an der Riva della Posta dafür recht entspannt.
Der Parkplatz befindet sich am Übergang von der Altstadt zur Neustadt und ihr erreicht ihn nur nachdem ihr eine Runde durch die Altstadt fahrt – denn die Altstadt-Straßen sind aufgrund der Enge größtenteils Einbahnstraßen.
Tipp: Wenn ihr nicht mit dem Auto anreisen wollt, weicht auf die Öffis aus. Syrakus wird von einer Vielzahl von Zügen angefahren. Darunter schnellen Zugverbindungen nach Norditalien mit Zwischenstop in Messina, wo der Zug auf einem Frachtschiff verladen wird und aufs Festland übersetzt.
Willkommen in Syrakus
Nach Abstellen des Autos auf dem Parkplatz direkt am Hafen seid ihr in Syrakus angekommen. Oder Siracusa, wie die Italiener sagen. Dabei erinnert heute nicht mehr viel an die ehemaligen Sumpfgebiete „Syrakka“, die der Stadt ihren Namen gaben.
Um euch herum befindet sich der große Hafen “porto grande” und der kleine Hafen “piccolo grande”. Heute dienen beide als Anlegeplätze für große Mittelmeerfähren und Frachtschiffe.
Syrakus Ortigia – die Altstadt von Syrakus
Lauft nun über die Brücke Ponte Nuovo, die die Neustadt und Altstadt miteinander verbindet, in Richtung Piazza Duomo.
Damit betretet ihr Syrakus Ortigia, den ältesten Stadtkern.
Auf dem Weg in die 40 Hektar große Insel Ortigia schlendert ihr kleine, enge Gassen entlang. Diese sind teils Fußgängerzonen, teils auch nicht – obwohl die Autos da auf Spiegelbreite fahren müssen.
Neben den tollen Gassen gibt es in Syrakus Ortigia auch wunderschöne Hinterhöfe. Diese könnt ihr nicht suchen, sondern die finden euch.
So wie dieses Tor mit Eingang in einen syrakusischen Hinterhof, der wie aus einem italienischen Kalender entsprungen zu sein scheint.
Also wandert in der Altstadt einfach drauf los, lauft ziellos herum und lasst euch hinter jeden Ecke von einer weiteren Schönheit in Syrakus Ortigia überraschen.
Die Architektur in Ortigia mutet im Shabby Chic an. Dies kommt nicht von ungefähr. Nach dem 2. Weltkrieg drohte die Altstadt zu verfallen und viele Bewohner zogen in die modernen Wohnviertel auf dem Festland.
Seit den 1990er Jahren wurde Ortigia saniert, restauriert und wiederbelebt. Ein Großteil der historischen Bauten und Sehenswürdigkeiten zieht seitdem immer mehr Touristen an.
Im Jahr 2005 wurde Syrakus Ortigia zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
Mich hat Syrakus sehr stark an Venedig mit neapolitanischem Einschlag erinnert: die warmen Farmen, die Enge, die Balkone, die Runbögen über den Eingangstüren – ich habe mich direkt wieder an mein Auslandssemester vor einigen Jahren zurückversetzt gefühlt.
Lest auch meinen dazugehörigen Artikel: 10 hidden gems in Venice
Tipp: Achtet auf ungewöhnliche Dinge wie diesen Straßenspiegel, um schöne Fotoperspektiven zu bekommen.
die engen Gassen von Syrakus Ortigia
Ganz besonders schön sind die eng zueinander verlaufenden Gassen in Syrakus Ortigia, die vor allem bei der untergehenden Sonne eine ganz eigene Stimmung verbreiten.
Ob Gassen mit Balkonen oder schlichten Wänden,…
… mit hochragenden Sackgassen …
… oder mit grüner Pflanzenwelt.
Die Syrakus Ortigia Gassen sind einfach tolle Fotomotive.
In den kleinen Läden von Ortigia könnt ihr typische Souvenirs wie Magnete und Postkarten kaufen, das Treiben um euch herum beobachten und wenn ihr euch doch einmal verlauft, führt euch eine der schmalen Gassen früher oder später immer wieder ans Wasser.
Folgt einfach euren Nasen.
Denn Syrakus Ortigia ist an 3 von 4 Seiten vom azurblauen Mittelmeer umgeben.
Die griechischen Wurzeln der Stadt
Syrakus besitzt griechische Wurzeln. Denn so wie viele sizilianische Städte, wurde auch Syrakus als griechische Kolonialstadt gegründet.
In der Antike war die Stadt über mehrere Jahrhunderte die größte und mächtigste Stadt Siziliens und dessen kulturelles Zentrum. Cicero beschrieb sie als „die größte und schönste aller griechischen Städte“.
Deren Spuren sind auch heutzutage noch in Ortigia sichtbar, in Form ehemaliger Tempel oder besser gesagt Ruinen.
Piazza Archimedes
Auf dem Weg zur Piazza Duomo kommt ihr auch an der Piazza Archimedes vorbei. Sie ist umgeben von alten Palästen aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Darunter der Uhrenpalast (siehe Bild), der Palazzo Montalto und der Palazzo Lanza.
Inmitten des Platzes steht ein Brunnen, der an die Göttin Artemis erinnern soll.
Piazza Duomo
Die Piazza Duomo ist das Herzstück von Syrakus Ortigia. Geformt wie ein Halbmond stehen an der längeren Seite kleine Cafés, die allesamt einen direkten Blick auf den gegenüberliegenden Duomo, also den Dom von Syrakus, mit seinen griechischen Säulen bieten.
Tipp: Besucht den Platz bei aufgehender oder untergehender Sonne, dann leuchtet die Piazza Duomo besonders schön im warmen Licht.
Links neben dem Dom steht der Palazzo Beneventano del Bosco. Dort ist das Rathaus untergebracht.
Fun Fact: Der Palast ist auch heute noch im Familienbesitz.
Auch auf der Piazza Duomo ist die griechische Herkunft von Syrakus zu erkennen.
Denn alte griechische Säulen eines Athenatempels aus dem 5. Jahrhundert, der vorher auf der gleichen Stelle wie das Gotteshaus stand, wurden am Haupteigang des Doms integriert.
Eis essen im Café Ortigia
Eher unscheinbar und ein wenig heruntergekommen mutet es auf den ersten Blick an: das Café Ortigia.
Doch nach dem Betreten des kleinen Eckcafés fallen schnell die vielen Portraits von Stars und bekannten Persönlichkeiten an den Wänden auf, die das Café bereits besucht haben.
Ich und meine Familie bestellen Stracciatella-, Pistazien- und Amarena-Eis und setzen uns danach auf eine Bank mit direktem Meeresblick. Nur 100 Meter vom Café Ortigia entfernt.
Direkt nach dem ersten Löffel meines Stracciatella-Eisbechers bin ich begeistert. Es ist süß, cremig und absolut perfekt.
Die Aussicht ist dabei noch die Kirsche auf der Sahnetorte.
Fonte Aretusa
Bei dem Fonte Aretusa, dem Brunnen der Aretusa, handelt es sich um eine Süßwasserquelle, deren Wasser untermeerisch unter der Hafenbucht hindurchfließt.
Das Wasserbecken ist mit Steinen eingefasst und von Papyrusstauden umgeben. Wer nicht weiß, worum es sich dabei handelt, wird es auch nicht erkennen.
Meer wohin man schaut: Syrakus Ortigia
Ob bei einem Spaziergang am Ufer, einem Cocktail in einer der Bars mit direktem Meerzugang oder beim kurzen Pausieren mit am Horizont vorbeiziehenden Schifferbooten – das Meer ist in Syrakus Ortigia allgegenwärtig.
Ich und meine Familie lassen den Nachmittag am Meer in Syrakus Ortigia ausklingen und machen uns dann auf den Weg zurück nach Noto.
Denn für die nächsten Tage sind noch weitere Roadtrips nach Modica, Ragusa und Marzamemi geplant.
Wart ihr schon einmal in Syrakus oder Noto? Habt ihr noch weitere Tipps und Anregungen, die ihr ergänzen würdet? Schreibt sie gerne in die Kommentare. Ich würde sie gerne hören.
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